Besonderheiten,  Chili

Aji Charapita

Die teuerste Chili der Welt

Die Aji Charapita gilt als das teuersten Gewürzen der Welt. Unter den Chilis ist sie der unangefochtene  Spitzenreiter. Selbst Safran und Vanille hat sie verdrängt. Ein Kilo der getrockneten Früchte hat einen Handelswert von etwa 25.000 US-Dollar. Das liegt daran, dass pro Jahr nur sehr geringe Mengen von der erbsengroßen Chili von Hand geerntet werden. Safran im Vergleich kostet 3.000 – 14.000 Euro pro Kilogramm.

Aber nicht nur der Wert dieser Chili ist überragend, sondern auch der Geschmack. Zuerst schmeckt man eine milde Süße, die sich dann im Nachgang zu einer ansehnlichen Schärfe von mindestens 50.000 Scoville entwickelt. Aufgrund ihrer Größe wird sie oft auch als Kaviar-Chili bezeichnet. Salsas verleiht sie einen unvergleichlichen fruchtigen Geschmack. Aji Charapitas werden jedoch meist zu Pulver verarbeitet, wodurch dieser fruchtige Geschmack verloren geht. 

Die Aji Charapita stammt ursprünglich aus dem Norden Perus und wird dort mühsam von Hand geerntet. Zu finden ist sie hauptsächlich an der Grenze zu Brasilien, wo tropische Temperaturen herrschen.

Der Anbau ist in Deutschland ohne künstliche Pflanzlampen nicht möglich, da diese Chilisorte 6-10 Monate Sonne und Wärme braucht um reife Chilis zu entwickeln. Mein Aji Charapita hat von Mai bis Ende August einen Platz auf meinem Südbalkon, so dass sie die maximale Sonne abbekommt. Wenn die Tage wieder Kürzer und die Nächte kälter werden zieht sie in ihr Winterquartier um. Dort hat sie einen Platz unter dem Dachfenster unterstützt durch eine LED-Pflanzlampe die den ganzen Winter 12 Stunden Sonnenlicht liefert. 

Die Chilis dieser Pflanzen reifen von grün nach gelb. Anders als bei anderen Chilisorten, werden Aji Charapitas nicht rot. Es sei den, man hat eine rote Sorte. Die ursprüngliche Sorte bleibt jedoch gelb.

Mit der Aussaat sollte man auf jeden Fall schon am Anfang des Jahres beginnen. Getrocknete Samen sollten mindestens 24 Stunden in lauwarmes Wasser, Kamillentee oder Zitronensaft eingeweicht werden. Danach müssen die Samen in Anzuchterde gesetzt werden. Chilis sind  Dunkelkeimer und müssen deshalb leicht mit Erde bedeckt werden.. Die Keimtemperatur liegt bei 22° – 28° C.  Am Besten benutzt man ein kleines Gewächshaus, oder man deckt die Anzuchttöpfe mit Frischhaltefolie ab. Wichtig ist eine regelmäßige Belüftung. Eine Stunde am Tag sollten der Topf offen „atmen“ können. 
Mit etwas Glück keimen die Samen dann innerhalb von 10- 20 Tagen. Bei genug Licht wächst die Aji Charapita buschig und kann eine Höhe von etwa 1,5 m erreichen. 

Empfindlich reagiert die Aji Charapita auch Temperaturschwankungen. Deshalb sollte man sie auf keinen Fall zu früh ins Freie stellen. Meine kommen erst Ende Mai auf den Balkon. Die Temperaturen sollten im besten Fall nicht unter 12° C betragen. Allerdings stelle ich sie vorher schon stundenweise raus wenn die Sonne scheint, damit sie sich langsam an die UV-Strahlung der echten Sonne gewöhnen kann und sie nicht verbrennt, denn die Sonne kann Ende Mai schon extrem kraftvoll sein.

Chilis mögen ein lockeres, nährstoffreiches Substrat und sollten regelmäßig gedüngt werden. 

Eine gute Pflege belohnt sie dann ab Juni mit wunderschönen kleinen weißen Blüten aus denen sich dann in knapp 100 Tagen die reifen Früchte entwickeln. Vorausgesetzt sie wurden bestäubt. Falls man Chilis ganzjährig im Haus halten möchte, muss man natürlich ein bisschen Bienchen spielen und mit einem Pinsel nachhelfen.

Weitere Namen

Kaviar-Chili

Schärfegrad

50.000 – 100.000 Scoville

Herkunft

Peru

Art

capsicum chinense

Pflanzengröße

buschig, bis 1,5m

Aussaat

Ausgesät wir von Januar bis April auf der warmen Fensterbank oder im beheizten Gewächshaus. Es ist empfehlenswert so früh wie möglich mit der Aussaat zu beginnen, da diese Chilisorte lange für die Reifung braucht.

Getrocknet Samen sollten für einen Tag im Kamillentee eingeweicht werden. Wasser geht auch, aber der Kamillentee erhöht die Keimrate.

Bei einer Temperatur von 22 – 28 °C keimt die Aji Charapita innerhalb von 10 – 20 Tagen. 

Anbausubstrat

frische, gut gedüngte und durchlässige Erde.

Standort

Sehr hell, vollsonnig und geschützt.
Wenn draußen die Temperaturen nicht mehr unter 12°C fallen, kann die Aji Charapita den Sommer über draußen verbringen.

Licht

Die Aji Charapita bevorzugt Sonne und deshalb hätte sie davon auch gerne mindestens 12 Stunden.

Blüte

Wenn man seine Aji Charapita umsorgt und pflegt, dann kann man von Juni bis August mit schönen kleinen weißen Blüten rechnen. 

Reifedauer

Bis zu vollen Reife der Früchte dauert es zwischen 90 und 100 Tagen. 

Früchte

Im September und Oktober sind dann die Früchte der Aji Charapita fertig gereift. Sie sind etwas erbsengroß. Eine echte Mini-Chili.

Besonderheiten

Die Aji Charapita ist die teuerste Chili der Welt. Man liest immer wieder von einem getrockneten Kilopreis von 250.000 US Dollar.

Die Früchte sind so klein wie Erbsen

1 Woche nach der Keimung
1 Monat danach
9 Monate alt