Musa basjoo

Karibik im Garten? Wie du mit der Musa basjoo den Nachbarn neidisch machst!

Stell dir vor, du sitzt in deinem Garten, umgeben von riesigen, exotischen Blättern, die sanft im Wind rascheln. Ein Hauch von Tropen, direkt hinter dem Geräteschuppen. Klingt wie ein teurer Urlaub? Falsch! Das ist der ganz normale Wahnsinn, wenn du eine Musa basjoo – die winterharte Faserbanane – dein Eigen nennst.

Vergiss mickrige Geranien! Wir reden hier von einer Pflanze, die schneller wächst als Teenager aus ihren Hosen und mehr Drama macht als eine ganze Staffel GNTM. Bist du bereit für das Abenteuer? Dann lies weiter!

Wo kommst du denn her, du Exot? Die Herkunft der Musa basjoo

Wenn du jetzt auf Japan tippst, liegst du… knapp daneben! Trotz ihres Namens „Japanische Faserbanane“ ist unsere coole Staude eigentlich eine Chinesin. Genauer gesagt, stammt sie aus den Bergregionen der Provinz Sichuan. Erst reiselustige Seefahrer haben sie irgendwann nach Japan gebracht, wo sie wegen ihrer robusten Fasern sehr geschätzt wurde.

Also, das nächste Mal, wenn jemand deinen „japanischen“ Bananenbaum bewundert, kannst du lässig sagen: „Pah, Anfänger! Das ist eine chinesische Berg-Banane mit japanischem Migrationshintergrund.“

Ein tropischer Traum für deinen Garten: Die Pflege-Bibel

Die Musa basjoo ist im Grunde pflegeleicht, aber sie ist auch eine Diva. Sie will bestimmte Dinge, und die will sie sofort. Hier ist dein Spickzettel für eine glückliche Banane:

  • Standort: Sonne, Baby, und zwar viel davon! Deine Banane ist ein Sonnenanbeter. Gib ihr den wärmsten, sonnigsten und vor allem windgeschütztesten Platz in deinem Garten. Warum windgeschützt? Ihre riesigen Blätter sind zwar mega imposant, aber auch echte Sensibelchen. Bei starkem Wind reißen sie ein und sehen dann aus wie ein zerzauster Punk nach einem Rockkonzert.

  • Wasser marsch! Aber bitte ohne Gummistiefel. Durch ihre gigantischen Blätter verdunstet die Musa basjoo im Sommer Wasser wie ein Marathonläufer in der Sahara. Sie hat also Durst, und zwar ordentlich! Gieße sie regelmäßig und durchdringend. Aber Achtung: Sie hasst „nasse Füße“! Staunässe führt zu Wurzelfäule, und das ist das Todesurteil für jede Bananen-Diva. Der Boden muss also gut durchlässig sein.

  • Das Dünger-Monster: Gib ihr Futter! Diese Pflanze hat einen unbändigen Appetit. Von April bis September will sie wachsen, und dafür braucht sie Nährstoffe. Dünge sie alle 1-2 Wochen mit einem guten Flüssigdünger (ein stickstoffbetonter ist super). Du wirst quasi zusehen können, wie jede Woche ein neues Blatt aus der Mitte schießt.

"Operation Winterschlaf": So überlebt deine Banane den deutschen Winter

Das ist der Moment, in dem sich die Spreu vom Weizen trennt. Eine Banane überwintern? Ja, das geht! Und so wird’s gemacht:

  1. Der erste Frost: Keine Panik! Die Blätter werden braun und matschig. Das ist normal. Sie verabschieden sich für dieses Jahr.
  2. Der große Schnitt: Schnapp dir eine Säge oder ein großes Messer und schneide alle Blätter ab. Kürze den „Stamm“ (der eigentlich nur ein Scheinstamm aus Blattscheiden ist) auf eine Höhe von ca. 50-70 cm. Ja, das tut im Herzen weh, muss aber sein.
  3. Einpacken, bitte! Jetzt kommt der wichtigste Teil. Schütze das, was übrig ist, wie deinen Augapfel.
    • Die Basis: Häufe eine dicke Schicht (30-40 cm) aus Laub, Stroh oder Mulch um den Stammansatz. Das ist die Lebensversicherung für das Rhizom (den Wurzelstock) unter der Erde.
    • Der Mantel: Umwickle den restlichen Stamm großzügig mit Jutesäcken, Vlies oder einer Rohrmatte. Eine gute Alternative ist ein Zylinder aus Kaninchendraht, den du um den Stamm stellst und locker mit trockenem Laub füllst.
    • Der Hut: Setze einen Eimer oder eine Plastiktüte über die Schnittstelle, damit kein Regenwasser von oben in den Stamm läuft und ihn von innen verfaulen lässt.

Im Frühjahr, nach den letzten Frösten, packst du alles wieder aus und wenn du alles richtig gemacht hast, schiebt deine Banane bald wieder kraftvoll aus der Mitte aus.

Fun Facts

Unsterblich (fast): Weil sie immer wieder neue Triebe bildet, ist die Pflanze im Grunde unsterblich, solange das Rhizom gesund ist.

Beerenstark: Botanisch gesehen ist die Banane eine Beere. Ja, wirklich. Deine kleine Erdbeere und die riesige Bananenstaude sind also quasi Cousinen.

Nutzwert statt Genuss: Die Früchte, die sie in unserem Klima manchmal bildet, sind klein, voller harter Samen und schmecken nach nichts. Die Pflanze wurde traditionell nicht wegen der Früchte, sondern wegen ihrer Fasern angebaut, aus denen man Seile, Kleidung und sogar Papier hergestellt hat.

Kein Baum: Die Musa basjoo ist kein Baum, sondern eine Staude. Der Scheinstamm stirbt nach der Blüte (was bei uns selten passiert) ab, aber aus dem unterirdischen Rhizom wachsen ständig neue „Kindel“.

Wir haben unsere beiden  Bananenstauden hier gekauft.

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