Chilis

Hier erfährst Du alles über Chilis, damit dein Chili-Anbau ein voller Erfolg wird.

Zuerst ein bisschen Chili-Geschichte

Etwa 6500 v. Chr. wurden bei Mexico City schon wilde Chilis gesammelt. Wann die Menschen angefangen haben, Chilis zu kultivieren, ist bis heute nicht ganz geklärt. Allerdings weiß man, dass die Chilis schon in früher Zeit zu Gewürzen verarbeitet wurden und dass man sie in Peru sogar als Währung akzeptierte.

Christopher Kolumbus brachte Chilis von seinen Reisen mit nach Europa, genauer gesagt nach Spanien, wo sie als Pimienta bezeichnet, was so viel wie Pfeffer auf Spanisch heißt.

In Spanien wurden sie zuerst von Mönchen als Zierpflanze angebaut. Danach dauerte es einige Zeit bis man anfing die Früchte zu essen. Erst 50 Jahre später begann der deutsche Medizinprofessor Leonard Fuchs Chilis näher zu erforschen. 

Bei Ausgrabungen wurde festgestellt, dass die scharfen Beeren schon vor tausenden von Jahren gesammelt und gegessen wurden. Über den amerikanischen Kontinent verbreiteten sich Chilipflanzen von Mexiko nach Brasilien, Chile, Kuba und bis in die Südstaaten der USA. Schließlich fanden sie ebenso den Weg nach Afrika und von dort aus nach Indien, China, Japan, Korea und den Philippinen.

Indien ist heute der größte Chiliproduzent der Welt.

Die Schärfe von Chilis

Die Schärfe, die wir beim Essen von Chilis empfinden, wird von dem Alkaloid Capsaicin verursacht, welches eine Schutzreaktion des Körpers auslöst, die verhindern soll, dass wir zu heißes Essen zu uns nehmen und damit unseren Rachen oder die Speiseröhre verbrennen. 

Wird dem Körper signalisiert, dass eine Verbrennung droht, wird Feuchtigkeit ausgestoßen (Schweiß auf der Stirn und erhöhte Speichelproduktion). Außerdem produziert unser Körper Endorphine, die den Schmerz lindern und stimmungsaufhellend wirken. Deshalb fühlen sich viele Menschen besonders gut nachdem sie scharfes Essen gegessen haben.

Wo befindet sich das Capsaicin?

Wenn man eine Chili oder eine Paprika aufschneidet, kommt eine fleischige, viel hellere, manchmal fast weiße Schicht im Inneren zum Vorschein, das ist die Plazenta der Frucht. Dort wird das Capsaicin gebildet. Die Samen enthalten kein Capsaicin, sind aber meist trotzdem scharf, weil sie in direktem Kontakt mit der Plazenta stehen. Um eine Chili zu mildern, sollte man die Plazenta restlos entfernen und immer daran denken, bei scharfen Chilis Handschuhe zu tragen. Außerdem sollte man sich auf keinen Fall in die Augen fassen.

Reines Capsaicin entspricht einem Scoville-Wert von 16.000.000. Mit anderen Worten, 2000 Mal so scharf wie eine Jalapeño.

Was sind Scoville?

Der Grad der Verdünnung, bei dem keine Schärfe mehr festzustellen ist, wird als Scoville-Grad angegeben.
(SCU für Scoville Units, auch: SHU für Scoville Heat Units). Diese Scala hilft die Schärfe von Chilis einzuschätzen.  Früher musste dieser Wert durch Verkostungen ermittelt werden, inzwischen gibt es verschiedene Verfahren diesen Wert zu ermitteln.

Eine weitere Schärfescala, die vermutlich aus Mexiko kommt, ordnet die Schärfe in ganzzahlige Werte von 1 bis 10. Diese findet man oft auf frischen Chilis im Supermarkt, sowie auf Chiligewürzen und -soßen. Diese Werte werden dann durch „+“ und „++“ ergänzt, sodass eine genauere Einteilung möglich ist.

Zum Beispiel wird so für manche Habanero-Sorten der Schärfegrad mit „10++“ angegeben.

Paprika und Chilis werden in 5 Arten aufgeteilt:

Capsicum annuum

Annuum bedeutet einjährig, deshalb wird oft angenommen, dass diese Pflanze nur ein Jahr lebt. Das ist so nicht richtig, denn bei guter Pflege hast Du einige Jahre eine gesunde Chilipflanze. Es bedeutet vielmehr, dass sie sich innerhalb einer Vegetationsperiode vermehren kann. Allerdings können das alle Capsicum-Arten und somit ist der Zusatz „annuum“ hier etwas irreführend. Außerdem nahm man früher an, dass es sich um einjährige Pflanzen handelt. Unter den richtigen Bedingungen sind alle Capsicum-Arten mehrjährig.

Innerhalb der Art Capsicum annuum kann man Chilis mit ganz verschiedenen Eigenschaften finden. Sie können sich in Form, Farbe sowie Schärfe unterscheiden.
Capsicum annuum können bist zu 1,5 Meter groß werden und wachsen buschig. Die Blüten sind meist weiß, allerdings gibt es manchmal auch Blütenblätter mit violetten Streifen oder Blüten die ganz violett gefärbt sind.
Die Früchte gehören zu den Beeren , wachsen meist hängend, manchmal aber auch aufrecht stehend.  Sie können glocken-, pyramiden- oder tomatenförmig wachsen.  

Anhand der Blätter kann man abschätzen wie groß die Früchte werden. An einer Pflanze mit kleinen Blättern, sind keine großen Früchte zu erwarten. Die Blätter sind immer oval, können sich aber in ihrer Länge sehr unterscheiden.

Diese Capsicum-Art wird weltweit am meisten angebaut und oft nur einjährig gehalten. 
Vermutlich stammen Capsicum annuum ursprünglich aus Mexico.
Der Scoville-Wert von Capsicum annuum kann zwischen 0 und 50.000 liegen.

Rund um Mexiko wird Chiltepin angebaut. Es handelt sich hierbei um die Urform der Chilis und gehört zu den teuersten Gewürzen der Welt.

Man kann diese Chili-Art in zwei Gruppen einteilen: 

Erstens: Die Kultursorten – Capsicum annuum var. annuum. 
Zweitens: Die Wildsorten – Capsicum annuum var. glabriusculum (auch: aviculare)

Bekannte Chilisorten wie die Jalapeño oder Cayenne, aber auch die gewöhnliche Gemüsepaprika, gehören zu dieser Chiliart. Weitere Infos zu  Capsicum annuum Sorten und die passenden Pflegeanleitungen  findest Du im Folgenden.

Anaheim

Die wohl beste Chili zum BBQ

Name: Anaheim
Art: Capsicum annuum

Herkunft: USA
Schärfegrad:  500 – 1500 Scoville
Pflanzengröße: buschig, bis 1,2m

Aussaat:  Januar – April
Keimen: In Kamillentee (Richtig keimen)
Keimdauer: 8 – 20 Tage
Keimtemperatur: 22 – 28°C

Standort: Sonnig, hell, geschützt
Frühesten 2-3 Wochen nach dem letzten Frost nach draußen stellen. Reinholen sobald die Temperaturen unter 12°C fallen. Zum Überwintern um ca 20 cm zurückschneiden und an einen hellen, mindestens 15°C warmen Platz stellen.
Pflanzabstand: 50cm
Licht: Mindestens 6 Stunden Sonne

Blüte: Weiß (Mai – August)
Reifedauer: 80 – 100 Tage
Früchte: Anaheim können sowohl grün als auch rot geerntet werden.

Besonderheiten: Sehr ertragreich. Wegen seiner großen Hohlräume und des leicht entfernbaren Innenlebens eignet sich die Anaheim sehr gut zum Befüllen, wie zum Beispiel im mexikanischen Klassiker „Chiles Rellenos“. Man kann sie aber auch einfach auf dem Holzkohlegrill als Beilage grillen. 

Wie alle fleischigen Chili-Sorten lassen sich Anaheims gut einfrieren und auch sauer einlegen. 

Die getrockneten Schoten werden auch zu Pulver vermahlen.

Ristras

Im US-Südwesten werden die frischen roten New Mexican-Schoten nach dem Ernten zu attraktiven Zöpfen („Ristras“) geflochten und zum Trocknen rund ums Haus gehängt; sie dienen gleichermaßen als Schmuck und zur Verwendung in der Küche.

Big Jim

Die größte Chilischote der Welt

Die größte Schote der Welt war über 35cm lang. Der Durchschnitt liegt bei 20 – 25 cm.

Name: Big Jim
Art: Capsicum annuum

Weitere Namen: Die Chili Big Jim wurde von Dr. Nakayama von der New Mexico State University gezüchtet. Aus diesem Grund findet man die Chili-Art auch oft unter dem Namen Numex Big Jim, denn alle Chiliarten die an der New Mexico University gezüchtet wurde, erhielten den Zusatz „Numex“

Herkunft: New Mexico
Schärfegrad:  500 – 2500 Scoville
Pflanzengröße: 60 – 90cm, buschig

Aussaat:  Februar – April
Keimen: In Kamillentee (Richtig keimen)
Keimdauer: 7 – 20 Tage
Keimtemperatur: 20 – 28°C

Anbausubstrat: mehr dazu
Standort: Vollsonnig, geschützt
Frühesten 2-3 Wochen nach dem letzten Frost nach draußen stellen. Reinholen sobald die Temperaturen unter 12°C fallen. Zum Überwintern um ca 20cm zurück schneiden und an einen hellen, mindestens 15°C warmen Platz stellen.

Pflanzabstand:  30 cm
Licht: Mindestens 6 Stunden Sonne
Blüte: Weiß (Mai – Juli)
Reifedauer: 70 – 90 Tage

Früchte: Die Big Jim trägt die längsten Schoten der Welt. Den Eintrag im Guiness Buch der Rekorde erhielt sie für eine 35cm lange Schote.

Besonderheiten: Zum Grillen, Braten, Füllen, Kochen, Saucen 

Bild von der Chili-Sorte Cayenne und Golden Cayenne
Cayenne

Der Chili-Klassiker

Cayenne Chilis sind weltweit am meisten verbreitet.

Name: Cayenne & Golden Cayenne
Art: Capsicum annuum
Weitere Namen: Cayenne Pfeffer

Schärfegrad:  20.000 – 50.000 Scoville
Herkunft: Südamerika

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Pflanzengröße: buschig, dicht, etwa 80cm

Aussaat: Februar – April
Keimen: in Kamillentee 
Keimdauer: 6 – 20 Tage
Keimtemperatur:  22 – 28°C

Standort: sehr sonnig und geschützt
Pflanzabstand:  30 – 40cm
Licht: mindestens 6 Stunden Sonne

Blüte: weiß (Mai – August)
Reifezeit: 80 – 90 Tage
Früchte: Kegelförmig-aufrecht geformt und sitzen mit einer breiten Basis auf dem Kelch auf.

Besonderheiten: leicht zu kultivieren

Fish Pepper

Perfekt für Fischgerichte

Fish Pepper Chilis sind sehr dekorativ, da sich die Blätter der Pflanze grün-weiß färben und die Früchte in einem gigantischen Farbspiel heranreifen. Die noch grünen Chilis werden oft als Fischgewürz verwendet. Die reifen roten Chilis können ebenfalls getrocknet, eingelegt oder zum Kochen verwendet werden.   Weil die Fish Pepper so unglaublich gut zu Fisch passt, bekam sie diesen Namen.

Die Fish Pepper Chili gehört wie viele andere Sorten zur Art Capsicum annuum und wird oft als Fischpfeffer bezeichnet. 

 

Es wird angenommen, dass diese Chilisorte aus Afrika stammt und dort auch hauptsächlich als Fischwürzmittel verwendet wird, danach fand sie ihren Weg in die Karibik und von dort aus in die USA, nach Philadelphia.

Der Boden muss durchlässig sein und es darf niemals Staunässe entstehen.
Da die Pflanzen nicht besonders groß werden,  eignen sie sich hervorragend für die Topfkultur.
Diese dekorative Chilisorte findet oft Anwendung in dekorativer, essbarer Landschaftsgestaltung. Die afrikanische Chili wird etwa 70 cm hoch und verzweigt sich meist stark. Zwischen Mai und Juli bildet die Fish Pepper Chili kleine weiße Blüten, was das Aussehen abrundet und sie zur einmaligen Pflanze macht.  

Die Fish Pepper gehört zu den mittelscharfen Chilis und erreicht maximal einen Scoville-Wert von 30.000 Scoville. Meine Fish-Pepper-Chili habe ich im Januar ausgesät. So hat sie genug Zeit ihre schönen Früchte zu bilden. 

Wie alle anderen Chilis mag die Fish Pepper einen sonnigen und warmen  Standort um richtig zu gedeihen. Nach der Blüte dauert es etwa 2-3 Monate bis die Chilis geerntet werden können. Wenn die Anbaubedingungen nicht gut sind, keimt, wächst, und blüht die Fish Pepper erheblich später. Vor allem die Keimung kann um Wochen verzögert werden.

Allgemein können alle Chilis schon im grünen Zustand geerntet werde. Dann haben sie meist auch viel weniger Capsaicin produziert und sind nicht so scharf wie die roten komplett ausgereiften Chilis. Da  die Fish Pepper Chilis dickwandig sind, eignen sie sich hervorragend für Salsas

Name: Fish Pepper
Art: Capsicum annuum
Weitere Namen: Fischpfeffer, Fischpaprika

Herkunft: Afrika
Schärfegrad:  5.000 – 30.000
Pflanzengröße: 70cm, stark verzweigt

Aussaat: Januar – April
Keimen: in Kamillentee (Richtig keimen)
Keimdauer:  6 – 20 Tage
Keimtemperatur:  21 – 28°C

Standort: hell und sonnig
Pflanzabstand:  40 cm
Licht: mindestens 12 Stunden Sonne

Blüte: weiß (Mai – Juli)
Reifezeit: 80 Tage

Früchte: unreif: die Früchte sind erst grün-weiß gestreift und passen in diesem Zustand perfekt zu Fisch
Besonderheiten: Keine andere Chili passt so gut zu Fischgerichten wie der Fish Pepper. Daher auch der Name.

Die Blätter dieser Chilipflanze sind grün-weiß und die gestreiften Früchte  reifen unterschiedlich schnell. So ergibt sich ein wunderschönes Farbspiel während der Reifezeit. 

Hungarian Hot Wax

Hungarian Hot Wax

Art: Capsicum annuum
Wissenschaftlicher Name: Capsicum annuum var. annuum ‚hungarian wax‘
Weitere Namen: Ungarische Wachspaprika

Herkunft: Ungarn

Schärfegrad:  1000 – 10.000 Scoville (manchmal auch mehr)

Pflanzengröße:  Diese Sorte wird etwa 100cm hoch

Keimen: in Kamillentee 
Keimdauer:  7 – 20 Tage
Keimtemperatur:  25 – 28°C

Standort: volle Sonne
Überwintern: Drinnen bei mindestens 15°C, heller Standort. 2 – 3 Wochen nach dem letzten Frost kann die Chili-Pflanze wieder an einen sonnigen Platz im Garten oder auf dem Balkon

Pflanzabstand: 40cm
Licht: mindestens 6 Stunden Sonne

Blüte: weiß (Juni – September)
Reifezeit: 70 – 80 Tage
Früchte: : August bis Oktober

Besonderheiten: Die Früchte sehen aus, als wären sie aus Wachs.

Jalapeño

Die erste Chili im Weltall

Name: Jalapeño
Art: Capsicum annuum

Herkunft: Mexiko
Schärfegrad:  2500 – 8000 Scoville 
Pflanzengröße: 1,5m

Aussaat:  spätestens April
Keimen: In Kamillentee (Richtig keimen)
Keimdauer: 8 – 21 Tage
Keimtemperatur: 22 – 28°C

Standort: Sonnig, hell, geschützt, auch als Zimmerpflanze geeignet

Licht: Mindestens 8 Stunden Sonne
Blüte: Meistens weiß, manchmal violett
Reifedauer: 70 – 80 Tage
Früchte: Jalapeños sind etwa 7 bis 8 cm lang und bis zu 2 cm dick.

Durch die deutlich abgerundete Spitze kann man sie leicht von anderen Sorten unterscheiden.

Besonderheiten: Eine Pflanze kann pro Jahr etwa 30 Früchte tragen. 20% aller Jalapeños werden zu Chipotles verarbeitet.

Bild von der Chili-Sorte Large Red Cherry
Large Red Cherry

Large Red Cherry

Art: Capsicum annuum
Weitere Namen: Kirschpfefferoni

Herkunft: Ungarn
Schärfegrad:  5000 – 20.000
Pflanzengröße: buschig, max. 1m

Aussaat:  Februar – April
Keimen: In Kamillentee 
Keimdauer: 10 – 24 Tage
Keimtemperatur: 21 – 28°C

Standort: Sonnig, hell, geschützt. Frühesten 2-3 Wochen nach dem letzten Frost nach draußen stellen. Reinholen sobald die Temperaturen unter 14°C fallen. Zum Überwintern um ca 20cm zurück schneiden und an einen hellen, mindestens 15°C warmen Platz stellen.

Pflanzabstand: Mindestens 70 cm
Licht: Mindestens 6 Stunden Sonne

Blüte: Weiß (Mai – August)
Reifedauer: 85 – 95  Tage
Früchte: Die Früchte sind recht dickfleischig und wandeln ihre Färbung während der Reife von grün zu rot. Sie sind ideal zum einlegen, aber auch zum frischen Verzehr geeignet.

Besonderheiten: Die Cherry Large Red ist eine recht schnell wachsende, ertragreiche Pflanze die auch gut auf dem Balkon gedeiht. Ihre Früchte erreichen die größe einer Tomate und wachsen senkrecht der Sonne entgegen. Die Früchte eignen sich besonders gut zum trocknen im Backofen oder im Dörrgerät. Außerdem lassen sie sich gut mit Frischkäse befüllen oder zum kochen von Chili und Pasta.

Pimientos de Padrón

Spanische Bratpaprika

Name: Pimientos de Padrón
Art: Capsicum annuum
Weitere Namen: In Deutschland werden sie meist als Bratpaprika verkauft.

Herkunft: Spanien
Schärfegrad:  500 – 2500 Scoville
Pflanzengröße: buschig, 1m

Aussaat:  Februar – April
Keimen: In Kamillentee 
Keimdauer: 7 – 20 Tage
Keimtemperatur: 20 – 28°C

Standort: Sonnig, hell, geschützt
Frühesten 2-3 Wochen nach dem letzten Frost nach draußen stellen. Reinholen sobald die Temperaturen unter 12°C fallen. Zum Überwintern um ca 20cm zurück schneiden und an einen hellen, mindestens 15°C warmen Platz stellen.

Pflanzabstand: 45 – 50cm
Licht: Mindestens 6 Stunden Sonne
Blüte: Weiß (Mai – Juli)
Reifedauer: 75 – 90 Tage
Früchte: Juni – September

Besonderheiten: Bratpaprika die sehr in der Schärfe variieren kann, aber meist mild ist.

Poblano

Poblano

Art: Capsicum annuum

Weitere Namen: Spitzpaprika, oft auch Anchos, was eigentlich getrocknete Chilis sind. Aber da Poblanos dafür oft benutzt werden, werden sie manchmal so genannt.

Herkunft: Mexiko
Schärfegrad:  grün = 1000 Scoville, rot = 2000 Scoville
Pflanzengröße: 60 – 120cm

 

Aussaat:  Januar – April
Keimen: In Kamillentee (Richtig keime)
Keimdauer: 7 – 10 Tage
Keimtemperatur: 25 – 28°C/ Unter 20°C findet keine Keimung statt

Anbausubstrat: pH-Wert = 7 – 7,5  (mehr dazu)
Standort: Hell, geschützt. Geeignet für Balkon/ Garten/ Zimmer
Frühesten 2-3 Wochen nach dem letzten Frost nach draußen stellen. Reinholen sobald die Temperaturen unter 14°C fallen. Zum Überwintern zurück schneiden und an einen hellen, mindestens 15°C warmen Platz stellen.

Pflanzabstand:  Mindestens 70cm
Licht: Mindestens 8 Stunden Sonne
Blüte: weiß
Reifedauer: 70 – 90 Tage
Früchte: Entweder die tiefgrünen Schoten ernten oder Sie warten bis sie rot werden

Von der Keimung bis zur Ernte dauert es etwa 200 Tage

Santa Fe Grande

Art: Capsicum annuum

Weitere Namen: Yello Hot Chili Pepper, Guero Chili Pepper, in Mexiko: Caribe

Herkunft: Mexiko/ USA
Schärfegrad:  500 – 750 Scoville
Pflanzengröße: buschig, 60 – 80cm

Aussaat:  Januar- März
Keimen: In Kamillentee 
Keimdauer: 7 – 20 Tage
Keimtemperatur: 20 – 28°C

 

Santa Fe Grande

Standort: Vollsonnig, geschützt
Frühesten 2-3 Wochen nach dem letzten Frost nach draußen stellen. Reinholen sobald die Temperaturen unter 15°C fallen. Zum Überwintern um ca 20cm zurück schneiden und an einen hellen, mindestens 15°C warmen Platz stellen.

 

Pflanzabstand: 30 -40 cm
Licht: Mindestens 6 Stunden Sonne
Blüte:  weiß (Mai- Jul.)
Reifedauer: 70 – 80 Tage
Früchte: konisch, dickwandig, ca. 3 x 9 cm

Besonderheiten: Früh reifend, fruchtig-süß, reifen in einem besonderen Farbspiel

Shishito

Shishito

Japanische Löwenkopfchili

Weitere Namen:
In Korea wird sie kkwari-gochu genannt, weil die faltige Oberfläche Erdkirschen ähnelt.

Bei uns liest und hört man ab und zu auch Löwenkopfchili.

Schärfegrad: ca. 500 Scoville
Herkunft: Japan
Art: capsicum annuum
Pflanzengröße: 80 – 90 cm, meist sehr buschig 80 – 90 cm, meist sehr buschig

Aussaat: Februar bis April auf der warmen Fensterbank oder im beheizten Gewächshaus. Samen vorher einweichen.

Keimdauer: 8 – 14 Tage
Keimtemperatur: 22 – 28 °C
Standort: sonnig, hell und geschützt.
Pflanzabstand: 50 cm
Licht: Die Shishito benötigt täglich mindestens 8 Stunden Sonne.

Blüte: Zwischen Mai und Juli bildet die Shishito kleine, weiße Blüten.
Früchte:

Die Chilis reifen von grün nach rot. Wie alle Chilis können sie aber auch grün schon geerntet werden.
Sie sind länglich, gerippt, etwa
3 x 12cm, mild und besitzen ein leicht süßes Aroma

Die Reifedauer beträgt etwa 80 Tage.

Verwendung: Traditionell werden sie grün geerntet. Wie die spanischen Pimientos de Padron werden sie angebraten und mit grobem Salz verfeinert.

Thai Dragon

Art: Capsicum annuum
Weitere Namen: in Thailand: Prik

Herkunft: Thailand
Schärfegrad: 140.000 Scoville
Pflanzengröße: ca 1m

Keimen: in Kamillentee 
Keimdauer: 8-20 Tage
Keimtemperatur: 22-28°C

Standort: gut als Zimmerpflanze geeignet, anspruchslos. Die Thai Dragon Chili freut sich frühestens 2-3 Wochen nach dem letzten Frost über einen sonnigen, geschützten Standort.
Pflanzabstand: Mindestens 50cm
Licht: mind. 6 Stunden Sonne

Blüte: weiß (Mai- August)
Reifezeit: 90 Tage
Früchte: Etwa 5cm groß

 

Bild von der Chilisorte Thai Dragon
Thai Dragon

Besonderheiten: Massenträger, die Pflanze kann hunderte von Chilies tragen. Eignen sich zum Trocknen, Einlegen und für die Thai-Chili-Küche.

Die Chilies können grün und rot gegessen werden.

Capsicum baccatum

Capsicum baacatum Chilis sind leicht säuerlich und erinnern vom Geschmack her an Zitrusfrüchte. 
Der Scovill-Wert dieser Art liegt zwischen 30.000 und 50.000 Scoville, deshalb gehört sie zu den mittelscharfen Chili-Sorten.

Chilis wie zum Beispiel die Lemon Drop gehören zu dieser Art und werden hauptsächlich in Argentinien, Bolivien, Paraguay und Peru angebaut. 
Das Gute ist, dass sie gegen den Gurken-Mosaik-Virus komplett resistent sind.
Capsicum baccatum gehören zu den größten Chilipflanzen, deshalb sollten sie etwas früher ausgesät werden als andere Arten. Im ersten Jahr können diese Chilipflanzen bis zu zwei Meter hoch werden und angeblich sollen diese Chilis auch bis 0 °C überstehen, aber damit habe ich persönlich noch keine Erfahrungen sammeln können. Sie werden oft auch als Baumchili bezeichnet.

Eine Besonderheit sind die gelb- oder grün-weißen Blüten.
Die ursprüngliche Wildform dieser Sorte besaß nur sehr kleine beerenartige Früchte, die etwa so groß wie eine Erbse waren, inzwischen besitzen die heutigen Zuchtformen diese Eigenschaft nur noch selten.

Außerdem findet man oft den Namenszusatz „Aji“, was die südamerikanische Bezeichnung für Chili ist.

Lemon Drop

Die Lemon Drop gehört für mich zu den
besten Chilis der Welt. Das Besondere ist das
süße Zitronenaroma, das sich erst im Nachgang
in Schärfe verwandelt. 

Die aus Südamerika stammende Chilisorte ist auch
unter den Namen Hot Lemon, Ecuador-Chili oder
Aji limón bekannt. Aji bedeutet übersetzt Chili.
Mit bis zu 30.000 Scoville liegt sie im mittleren
Schärfebereich.

Bei guter Pflege trägt eine etwa eineinhalb Meter große Lemon Drop bis zu 100 Früchte pro Jahr.
Die dünnwandigen Schoten schmecken frisch am Besten,
können aber auch sehr gut getrocknet werden.
Ich liebe Nudeln mit Hokaido-Kürbis-Sauce und frischen Lemon Drops.
Das Rezept findest Du hier.

Art: Capsicum baccatum
Weitere Namen: Hot Lemon oder Aji limón, Ecuador-Chili

Herkunft: Südamerika
Schärfegrad:  15.000 – 30.000 Scoville
Pflanzengröße: Im ersten Jahr 1,5 –  2m

Keimen: in Kamillentee
Keimdauer:  8 – 20 Tage
Keimtemperatur:  22 – 28°C

Standort: sonnig und geschützt
Pflanzabstand:  80cm
Licht: mindestens 6 Stunden Sonne

Überwintern: Zurückschneiden. Im Raum sollte es mindestens 15°C haben und hell sein. 2 – 3 Wochen nach dem letzten Frost kann die Lemon Drop wieder nach draußen an einen sonnigen Platz gestellt werden. 

Blüte: weiß-grün (Juni – August)
Reifezeit: 80 Tage
Früchte:  Lemon Drops sind sehr ertragreich, in einem Jahr kann eine Pflanze über 100 Früchte tragen

Besonderheiten: ausgeprägtes zitroniges Aroma.

Capsicum chinense

Sie werden hauptsächlich in Süd- und Mittelamerika sowie Asien angebaut. Besondere Vertreter sind auch in Afrika zu finden. Ihren Namen bekam sie, weil man früher annahm, dass sie aus China stammt. 

Capsicum chinense lieben es tropisch-feucht.  Die Früchte dieser Chili-Pflanzen gehören eher zu den sehr scharfen Sorten, deshalb brauchen sie sehr lange um zu Reifen und die Schärfe zu entwickeln. Ein Beispiel dafür ist die Habanero.

Mit der Aussaat sollte schon früh begonnen werden, sonst ist eine Ernte im ersten Jahr sehr unwahrscheinlich oder sehr gering.

Die Blätter von Capsicum chinense sind meist sehr groß, fast eiförmig und sehr breit. Ebenso wie die Früchte haben die Blätter ein zerknittertes Aussehen. Die Blüten sind weiß, haben aber manchmal grüne oder cremefarbene Nuancen.

Chili-Pflanzen dieser Art wachsen breit und buschig, selten findet man eine leichte Behaarung an den Pflanzenteilen.

Eine weitere Besonderheit von dieser Art ist der fruchtige Geschmack. 

Biquinho Amarelo & Vermelho

Biquinho Amarelo
Biquinho Vermelho

Name: Biquinho Amarelo (gelbe Variante) & Biquinho Vermelho (rote Sorte)
Art: Capsicum chinense
Weitere Namen: Kleine gelbe/rote Schnabel-Chili

Herkunft: Brasilien
Schärfe:  sehr mild
Pflanzengröße: 70 – 90cm, buschig

Aussaat:  Februar – April
Keimen: In Kamillentee (Richtig keimen)
Keimdauer: 6 – 20 Tage
Keimtemperatur: 22 – 28°C

Standort: Sonnig, hell, geschützt

Frühesten 2-3 Wochen nach dem letzten Frost nach draußen stellen. Reinholen sobald die Temperaturen unter 12°C fallen. Zum Überwintern um ca. 20cm zurück schneiden und an einen hellen, mindestens 15°C warmen Platz stellen.

Pflanzabstand: 30cm
Licht: Mindestens 6 Stunden Sonne
Blüte: Weiß (Mai – August)
Reifedauer: 80 Tage

Früchte: tropfenförmig, gelb bzw rot ca. 3 – 4 cm lang.

Besonderheiten: Fruchtiger, rauchiger Geschmack. Für Grillgerichte geeignet.

Carolina Reaper

Die schärfste Chili der Welt

Name: Carolina Reaper
Art: Capsium chinense

Weitere Namen: HP22B steht für „High Power, Topf 22, Pflanze B“ und war die Bezeichnung  die ihr ihr Erfinder Ed Currie gab.

Herkunft: USA – South Carolina
Schärfegrad:  bis zu 2,2 Millionen Scoville (Durchschnittlich 1,6 Mio) << Das ist so viel wie Pfefferspray!!!
Pflazengröße: buschig, 70 – 90cm

Aussaat: Dezember – März
Keimen: in Kamillentee (Richtig keimen)
Keimdauer:  10 – 15 Tage
Keimtemperatur: 25 – 28°C

Standort: Sonnig, windgeschützt, hohe Luftfeuchtigkeit

Überwintern: Die Pflanze oberhalb der Knospen auf etwa 35cm zurück schneiden. Einige junge Blätter müssen bleiben.  Zum Schutz vor Schädlingen, empfiehlt es sich die Pflanze vor dem Hereinholen mit Neemöl zu behandeln. 

Pflanzabstand: 70cm
Licht: Mindestens 8 Stunden Sonne

Blüte: nach 5-6 Monaten
Reifedauer: 100 Tage 
Früchte:  lampionförmig, spitzer Stachel, unebene Oberfläche, ca. 3 x 6 cm (Chocolate = braune Färbung)

Von der Keimung bis zur Ernte:  230 Tage

Besonderheiten:  Die schärfste Chili der Welt, hoher Ertrag und am unteren Ende der Schote befindet sich ein gemeiner Stachel

Carolina Reaper Chocolate Chili

Schärfer geht es nicht. Die Chili Carolina Reaper ist seit ihrem Eintrag im Guinessbuch der Rekorde 2013 belegtermaßen die schärfste Chili der Welt. Einen Spitzenwert von 2,2 Millionen Scoville kann eine Schote erreichen. Der Durchschnittswert der Carolina Reaper Chocolate liegt bei etwa 1,6 Millionen Scoville. Gezüchtet wurde die Sorte von Ed Currie. Vermutlich kreuzte er dazu eine Naga Chili mit einer karibischen Habanero.

Die Pflanze gehört zur Art der Capsium chinense. Die Sorte mit den schokoladenfarbenen Schoten ist durch eine Farbmutation entstanden. Angebaut wird die Chili-Pflanze vor allem in den USA, im Bundesstaat South Carolina, was der Pflanze ihren Namen gab. Sie erreicht eine Wuchshöhe von etwa 90 Zentimetern und hat einen buschigen Wuchs. Ihre Früchte sind lampionförmig und im reifen Zustand rot oder braun  gefärbt. Für die Reife benötigen die Schoten etwa 110 bis 120 Tage.

Die Schoten der Carolina Reaper Chocolate sind fruchtig süß und extrem scharf. Sie sind zum Trocknen geeignet. Bei der Verarbeitung wird das Tragen von Handschuhen und einer Schutzbrille empfohlen. Ein Augenkontakt sollte unbedingt vermieden werden. Ein roher Verzehr ist nicht zu empfehlen, da die meisten Menschen dadurch von beißenden Schmerzen und einem krampfhaften Schluckauf geplagt werden.

Aji Charapita

Die teuerste Chili der Welt

Die Aji Charapita gilt als das teuersten Gewürzen der Welt. Unter den Chilis ist sie der unangefochtene  Spitzenreiter. Selbst Safran und Vanille hat sie verdrängt. Ein Kilo der getrockneten Früchte hat einen Handelswert von etwa 25.000 US-Dollar. Das liegt daran, dass pro Jahr nur sehr geringe Mengen von der erbsengroßen Chili von Hand geerntet werden. Safran im Vergleich kostet 3.000 – 14.000 Euro pro Kilogramm.

 

Aber nicht nur der Wert dieser Chili ist überragend, sondern auch der Geschmack. Zuerst schmeckt man eine milde Süße, die sich dann im Nachgang zu einer ansehnlichen Schärfe von mindestens 50.000 Scoville entwickelt. Aufgrund ihrer Größe wird sie oft auch als Kaviar-Chili bezeichnet. Salsas verleiht sie einen unvergleichlichen fruchtigen Geschmack. Aji Charapitas werden jedoch meist zu Pulver verarbeitet, wodurch dieser fruchtige Geschmack verloren geht. 

Die Aji Charapita stammt ursprünglich aus dem Norden Perus und wird dort mühsam von Hand geerntet. Zu finden ist sie hauptsächlich an der Grenze zu Brasilien, wo tropische Temperaturen herrschen.

Der Anbau ist in Deutschland ohne künstliche Pflanzlampen nicht möglich, da diese Chilisorte 6-10 Monate Sonne und Wärme braucht um reife Chilis zu entwickeln. Mein Aji Charapita hat von Mai bis Ende August einen Platz auf meinem Südbalkon, so dass sie die maximale Sonne abbekommt. Wenn die Tage wieder Kürzer und die Nächte kälter werden zieht sie in ihr Winterquartier um. Dort hat sie einen Platz unter dem Dachfenster unterstützt durch eine LED-Pflanzlampe die den ganzen Winter 12 Stunden Sonnenlicht liefert. 

Die Chilis dieser Pflanzen reifen von grün nach gelb. Anders als bei anderen Chilisorten, werden Aji Charapitas nicht rot. Es sei den, man hat eine rote Sorte. Die ursprüngliche Sorte bleibt jedoch gelb.

Mit der Aussaat sollte man auf jeden Fall schon am Anfang des Jahres beginnen. Getrocknete Samen sollten mindestens 24 Stunden in lauwarmes Wasser, Kamillentee oder Zitronensaft eingeweicht werden. Danach müssen die Samen in Anzuchterde gesetzt werden. Chilis sind  Dunkelkeimer und müssen deshalb leicht mit Erde bedeckt werden.. Die Keimtemperatur liegt bei 22° – 28° C.  Am Besten benutzt man ein kleines Gewächshaus, oder man deckt die Anzuchttöpfe mit Frischhaltefolie ab. Wichtig ist eine regelmäßige Belüftung. Eine Stunde am Tag sollten der Topf offen „atmen“ können. 
Mit etwas Glück keimen die Samen dann innerhalb von 10- 20 Tagen. Bei genug Licht wächst die Aji Charapita buschig und kann eine Höhe von etwa 1,5 m erreichen. 

Empfindlich reagiert die Aji Charapita auch Temperaturschwankungen. Deshalb sollte man sie auf keinen Fall zu früh ins Freie stellen. Meine kommen erst Ende Mai auf den Balkon. Die Temperaturen sollten im besten Fall nicht unter 12° C betragen. Allerdings stelle ich sie vorher schon stundenweise raus wenn die Sonne scheint, damit sie sich langsam an die UV-Strahlung der echten Sonne gewöhnen kann und sie nicht verbrennt, denn die Sonne kann Ende Mai schon extrem kraftvoll sein.

Chilis mögen ein lockeres, nährstoffreiches Substrat und sollten regelmäßig gedüngt werden. 

Eine gute Pflege belohnt sie dann ab Juni mit wunderschönen kleinen weißen Blüten aus denen sich dann in knapp 100 Tagen die reifen Früchte entwickeln. Vorausgesetzt sie wurden bestäubt. Falls man Chilis ganzjährig im Haus halten möchte, muss man natürlich ein bisschen Bienchen spielen und mit einem Pinsel nachhelfen.

Weitere Namen: Kaviar-Chili
Schärfegrad: 50.000 – 100.000 Scoville
Herkunft: Peru
Art: capsicum chinense
Pflanzengröße: buschig, bis 1,5m

Ausgesät wir von Januar bis April auf der warmen Fensterbank oder im beheizten Gewächshaus. Es ist empfehlenswert so früh wie möglich mit der Aussaat zu beginnen, da diese Chilisorte lange für die Reifung braucht.

Getrocknet Samen sollten für einen Tag im Kamillentee eingeweicht werden. Wasser geht auch, aber der Kamillentee erhöht die Keimrate.

Bei einer Temperatur von 22 – 28 °C keimt die Aji Charapita innerhalb von 10 – 20 Tagen. 

Anbausubstrat: frische, gut gedüngte und durchlässige Erde.
Standort: Sehr hell, vollsonnig und geschützt.
Wenn draußen die Temperaturen nicht mehr unter 12°C fallen, kann die Aji Charapita den Sommer über draußen verbringen.

Licht: Die Aji Charapita bevorzugt Sonne und deshalb hätte sie davon auch gerne mindestens 12 Stunden.
Blüte: Wenn man seine Aji Charapita umsorgt und pflegt, dann kann man von Juni bis August mit schönen kleinen weißen Blüten rechnen. 
Reifedauer: Bis zu vollen Reife der Früchte dauert es zwischen 90 und 100 Tagen. 
Früchte: Im September und Oktober sind dann die Früchte der Aji Charapita fertig gereift. Sie sind etwas erbsengroß. Eine echte Mini-Chili.

Besonderheiten:

Die Aji Charapita ist die teuerste Chili der Welt. Man liest immer wieder von einem getrockneten Kilopreis von 250.000 US Dollar.

Die Früchte sind so klein wie Erbsen

Habanero

Habanero
Die Karibisch, scharfe Köstlichkeit
50x so scharf wie eine Jalapeño!
Woher kommt die Habanero ?

Da “Habanero” aus Havanna stammend bedeutet, wird oft fälschlicherweise angenommen, dass diese Chilis ebenfalls von dort kommen. Ihren Namen trägt sie wahrscheinlich, weil sie in Havanna sehr viel gehandelt wurde.  Sie stammen zwar ursprünglich von den karibischen Inseln, wegen ihrer großen Beliebtheit werden sie heute jedoch auf der ganzen Welt angebaut.

Die gelben und orangefarbenen Arten findet man hauptsächlich auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Die Roten sind überall in der Karibik heimisch, ebenso die verwandte Chili-Sorte Scotch Bonnet.

Von Liebhabern werden sie oft auch liebevoll “Habbies” genannt.
Schärfe und Geschmack

Habaneros gehören nicht nur zu den bekanntesten, sondern auch, mit bis zu 300.000 Scoville (einige Züchtungen sogar mehr), zu den schärfsten Chilis der Welt.
Das intensive tropisch-fruchtige Aroma wird oft mit einer Pfirsichnote beschrieben. Die Früchte sind nicht sehr dickwandig, trotzdem aber überraschend saftig.

Der Geschmack der Habanero unterscheidet sich von anderen Sorten deutlich, weshalb sie in Mexiko, Brasilien und Peru fester Bestandteil der heimischen Küche ist.

Auch zum Einlegen oder Befüllen eignet sich die Habanero sehr gut.

Auf unserer Partnerseite Mary’s Kochstudio findest Du einige Rezeptideen mit Habaneros.

Habanerosorten

Da Habanero-Chilis häufig von Hobbygärtnern angebaut werden, sind im Laufe der Zeit viele Varianten und Züchtungen entstanden. Hier ein paar davon:

Red Savina

Die Red Savina war bis 2006 mit 577.000 Scoville die schärfste Chili der Welt.

Orange

Diese Habanero wird oft als das Original beschrieben.

Fatalli

Die zentralafrikanische Chili  mit einer schneidenden und anhaltenden Schärfe und ausgeprägtem Zitrusaroma.

Datil

Eine etwas kleinere , scharfe, glockenartige Habanero aus New Mexico

Habanero Gelb

Scharfe Habanero mit fruchtigem Geschmack und Aprikosenduft

Chocolate

Eine sehr scharfe Variante ist die Habanero Chocolate. Sie erreicht über 400.000 Scoville.

NuMex Suave

Habanero-Sorte mit außergewöhnlich fruchtigem Geschmack, aber ohne  Schärfe

Giant White

Diese Chili ist intensiv fruchtig, mit feinen Zitrusnoten, leicht süßlich und wunderschön weiß.

Anbau und Pflege

Wie alle Chilis ist auch diese ein Nachtschattengewächs und gehört, wie fast alle scharfen Chilis, zur Art Capsicum chinense. 

Blätter: Im Vergleich zu anderen Capsicum-Arten bekommt die Habanero recht breite Blätter.

Blüte:  Wenn die Habanero Samen rechtzeitig, Anfang des Jahres, ausgesät wurden, bekommt die Habanero zwischen Juni und August viele kleine weiße (manchmal auch leicht grünliche) Blüten, die innerhalb von 60 bis 70 Tagen zu den scharfen Früchten heranwachsen.

Standort

An einem geeigneten Standort kann diese Chilisorte zu einer 120 cm hohen und recht buschigen Pflanze heranwachsen. In unseren Breitengraden bleiben sie jedoch meist etwas kleiner. 

Habaneros mögen einen geschützten Standort mit viel  Sonne. Wenn die Pflanze ins Freie gesetzt wird, sollte sie ca 50 cm Abstand zur nächsten Pflanze haben um richtig wachsen zu können. Wir empfehlen jedoch den Anbau in einem Topf, da man diesen bei niedrigen Temperaturen ins Haus holen kann.

Aussaat und Keimung

Bei sehr scharfen Chilis solltest Du rechtzeitig mit der Aussaat beginnen. Schärfere Sorten brauchen länger zum Reifen. Bei einer Temperatur zwischen 22 und 28 Grad Celsius keimt die Habanero nach 2 bis 3 Wochen.

Du solltest getrocknete Chilisamen immer über Nacht einweichen bevor Du sie in die Erde pflanzt. Das funktioniert mit lauwarmem Wasser oder besser noch mit Zitronenwasser oder Kamillentee.

Früchte und Ernte

Gute Pflege belohnt die Habanero meist mit einem hohen Ertrag. Zwischen August und September ist es dann endlich soweit und die erste Habanero-Ernte steht an. 

Die Früchte der Habanero werden 2,5 – 6 cm lang und etwa 2,5 cm breit. Sie sind rund, faltig und sehen aus wie kleine Lampions.  Zuerst sind die Früchte grün und reifen dann zu gelben, orangenen, roten, braunen oder sogar violetten oder weißen Chilis heran.

Verwendung

Diese Chilis eignen sich perfekt für Salsas, Marinaden und harmonieren sehr gut mit anderen tropischen Früchten. Selbstverständlich können sie auch getrocknet, eingelegt und zum Kochen verwendet werden.. 

In Mexiko und den USA werden sie für HOT-Saucen verwendet. Sie verleihen den Saucen nicht nur Schärfe sondern auch das unvergleichliche tropisch-fruchtige Geschmackserlebnis. Auch wenn sie aussehen wie kleine Paprikas, lass dich nicht täuschen, sie sind sehr scharf!

ACHTUNG:

Habaneros gehören zu den schärfsten Chilis der Welt. Beim Verarbeiten sollte man  immer Handschuhe und sogar eine Schutzbrille tragen. Ein Spritzer ins Auge kann extreme Schmerzen auslösen.

Zusammengefasst

Name: Habanero Orange
Art: Capsicum chinense

Weitere Namen: Habbies

Herkunft: Karibik
Schärfegrad:  300.000 Scoville, manchmal sogar mehr
Pflanzengröße: buschig, etwa 1m

Keimen: in Kamillentee 
Keimdauer: 12 – 21 Tage
Keimtemperatur:  22 – 28°C

Anbausubstrat: (mehr dazu)
Standort: sonnig und geschützt
Pflanzabstand: 50cm
Licht: So sonnig wie möglich 

Blüte: Viele weiße/leicht grünliche Blüten (Juni bis August)
Reifedauer: 60 – 70 Tage
Früchte: 2,5–6 cm lang und etwa 2,5 cm breit, lampionartig

Besonderheiten: Viel Ertrag, besonders gut für Saucen und Marinaden, aber auch zum Einlegen und Trocknen geeignet.

Capsicum frutescens

Capsicum frutescens Chilisorten, wie zum Beispiel der bekannte Tabasco, haben eine lange Wachstumszeit, deshalb sind in unseren Breitengraden eher schwer anzubauen

 

Mit einem künstlichen Pflanzlicht und der richtigen Temperatur ist eine Anzucht möglich. Allerdings müssen die Samen dann schon im Herbst ausgesät werden.

Die Früchte von Capsicum frutescens sind länglich, dünn oder klein und rund und wachsen immer aufrecht.
Der Strauch kann bis zu 2 Meter hoch werden.

Capsicum pubescens

Capsicum pubescens ist eine eher unbekannte Chili-Art, aber wenn Du selbst Chilis anbauen möchtest, solltest Du dir diese Chilis auf jeden Fall genauer anschauen, da sie im europäischen Klima, bei milden Sommern, auch gut gedeiht und eine besondere Blütenbracht für Dich bereithält. Deshalb wurde sie schon von den Inkas kultiviert.
Hauptsächlich werden diese Chilis  in Süd- und Mittelamerika angebaut. Diese Chili-Art wird, wie die Capsicum baccatum, oft als Baumchili bezeichnet.

Man findet einige Angaben, dass diese Chilis bis -5 °C frostresistent sind, allerdings habe ich noch keine eigenen Erfahrungen diesbezüglich gesammelt.

Weitere Besonderheiten der Capsicum pubescens sind die violetten Blüten, der kräftige, schnell verholzende Stamm, die schwarzen Samen und die dunkelgrünen behaarten Blätter, wodurch sie auch ihren Namen erhielt, denn „pubescens“ bedeutet behaart.

Die Früchte sind dickwandig und eher mittelscharf. 

Manche Chilis sind so scharf, dass man sie als Waffe einsetzen könnte. Deshalb sind manche Sorten in Flugzeugen verboten.

Chilisamen

Chilisamen keimen

Bei getrockneten Samen ist es wichtig sie 1-2 Tage vorquellen zu lassen. Für die meisten Sorten genügt dafür lauwarmes Wasser, aber für schwer keimenden Sorten empfiehlt sich Kamillentee. Einfach das abgekochte Wasser abkühlen lassen bis es etwa eine Temperatur von 40°C hat und den Kamillentee erst dann dazugeben und kurz ziehen lassen.

Frühere Vertreter der Chilis mussten die chemischen Prozesse in Mägen von Vögeln durchlaufen, um keimfähig zu werden. Kamillentee besitzt eine ähnliche Substanz wie die der Vogelmägen und unterstützt so die Keimfähigkeit.

Ein Thermobecher verlangsamt das Abkühlen.

Um sicher zu gehen, dass keine Keime in der Erde sind, die den Chili-Jungpflanzen schaden könnten, kann man die Anzuchterde auf einem Backblech ausgebreitet eine Stunde bei 80°C erhitzen. 

Sortenreine Chilisamen

Um aus den eigenen Chili-Pflanzen sortenreine Samen zu erhalten muss man verhindern, dass die Blüten fremdbestäubt werden. Besonders dann, wenn man mehrere Chili-Sorten besitzt, weil diese sich sonst gerne kreuzen und somit die Sortenreinheit verloren geht.
Ein sehr gute Möglichkeit ist es einen leeren Teebeutel oder ein Stück von einem Nylonstrumpf über die Blüte zu stülpen. Anschließend muss man nur noch warten bis die Blüte sich selbst bestäubt und sortenreine Samen produziert. 
Ebenso kann man, mit einem feinen Pinsel nachzuhelfen und Biene spielen. Dazu muss für jede Sorte ein anderer Pinsel verwendet werden. Einfach etwas Staub auf den Blütenstempel übertragen.

Allgemeine Pflegehinweise für Chili-Pflanzen

Bevorzugte Temperaturen und Standort für Chilis

Damit sich die Blüten der sonnenliebenden Chilis richtig entwickeln, braucht die Chili eine Nachttemperatur zwischen 18 und 30°C. Tagsüber sollte es nicht heißer als 35 °C sein.  Volle Sonne vertragen Chilis sehr gut, allerdings sollte der Standort windgeschützt sein. Außerdem sollten sie vor starkem Regen geschützt werden, denn Staunässe hat meist Wurzelfäule zu folge.

Die optimale Temperatur zum Überwintern ist 15°C.

Allerdings weichen diese Werte bei verschiedenen Sorten ab, deshalb gehe ich in den Beiträgen zu den Sorten genauer darauf ein. 

Die Chili als Heilpflanze

Den Früchten des Nachtschattengewächses werden einige gesundheitlich positive Effekte nachgesagt. Dazu gehören:

  • Hervorragende Vitaminspender
  • Antioxidative und antibakterielle Wirkung
  • Durchblutungsfördernd
  • Appetitfördernd
  • Regt den Kreislauf an

Außerdem werden capsaicinhaltige Produkte äußerlich bei Rheuma, Muskelverspannungen und -schmerzen oder Durchblutungsstörungen angewendet.

Einige Pflegeanleitungen und mehr zu den einzelnen Sorten findest Du hier.

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